Das BMWK veröffentlicht eine FAQ zur EnSimiMaV und beantwortet wichtige Fragen. Es werden konkrete Antworten zum Umgang mit der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und der Wirtschaftlichkeitsberechnung gegeben.
Ebenfalls beschrieben ist der Umfang und die Vorgehensweise der Prüfung durch Zertifizierungsunternehmen, Gutachter oder zugelassenen Energieauditoren ab 2023 bis 2024.
Link FAQ: faq-verordnung-zur-sicherung-der-energieversorgung-ueber-mittelfristig-wirksame-massnahmen
Bitte beachten Sie auch, dass die Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen erst ab einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von 10 GWh durchzuführen sind!
Wichtige Änderungen im kurzen Überblick für Unternehmen, die sich nach DIN EN ISO 50001:2018 zertifizieren lassen:
- EnMS-Aktionspläne und Managementbewertungen:
Ab sofort EnMS-Aktionspläne und Managementbewertungen zur Verfügung stellen. D.h. diese sind von den jeweiligen EnMS-Auditoren einzuholen und den Zertifizierungsstellen zur Veto-Prüfung
der Zertifizierungsstelle zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, dass die Prüfungen der DIN 17463 und dazugehörige Daten, sowie die fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung anhand von
Nachweisen verifiziert werden kann. Dies ist mittlerweile auch eine DAkkS Anforderung für alle Zertifizierungstellen im Rahmen der Umstellung auf die neue ISO 50003:2021/ DIN ISO 50003:2022
- Prüfung von Energieeffizienzmaßnahmen nach DIN EN 17463 VALERI:
Unternehmen haben eine Umsetzungsfrist von wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen (siehe EnSimiMaV) von 18 Monaten, d.h. bis zum 01.04.2024. Gemäß FAQ des BMWK, Nummer 3.
EnMS-Aktionspläne und die Managementbewertung sind dem Zertifizierer, Umweltgutachter oder zugelassenen Energieauditor vorzulegen.
Aus diesem muss hervorgehen, welche Maßnahmen im Betrachtungsjahr der Zertifizierung oder Auditierung umgesetzt und welche nicht umgesetzt wurden.
- Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit gemäß DIN EN 17463 (VALERI) mittels der Kapitalwertmethode ist von Unternehmen ausschließlich für die nicht-umgesetzten Maßnahmen vorzunehmen.
Die Anzahl der nicht umgesetzten Maßnahmen im EnMS-Aktionsplan und/ oder Managementbewertungen bestimmen den zeitlichen Mehraufwand für die Prüfung durch die Zertifizierer, Umweltgutachter oder zugelassene Energieauditoren.
- Die Wirtschaftlichkeitsbewertung darf nicht anhand von Amortisationszeitrechnungen (statisch oder dynamisch) vorgenommen werden, sondern ausschließlich über die Kapitalwertmethode, die in der DIN 17463 vorgegeben und beschrieben ist.
Hier werden auch keine Ausnahmen genehmigt. D.h. bitte achten Sie darauf, dass die Methode korrekt durchgeführt wird.
Hier finden Sie meinerseits auch eine Empfehlung mit sehr guten Vorlagen und Unterlagen, die Sie nutzen können: http://www.cms.ulrichnissen.de/clickandbuilds/CMS0/index.php/forschung-praxis/din-en-17464-valeri (Prof. Ulrich Nissen).
- Die Prüfung und Bestätigung der Energieeffizienzmaßnahmen sind nicht Bestandteil der Auditierung nach DIN EN ISO 50001:2018 oder DIN EN 16247-1.
Daher wird ein Mehraufwand berechnet werden. Der Mehraufwand wurde in der FAQ des BMWK mit einer Spanne von mind. 0,5 Manntag bis ca. 1,5 Manntagen angegeben.
Die genaue Abschätzung wird individuell pro Unternehmen von dem jeweiligen Prüfer erstellt.
Meine Empfehlung ist eine proaktive Kontaktaufnahme mit dem Zertifizierungsunternehmen, Gutachter, Energieauditor. Die Prüfung der Umsetzung wird 2024 erfolgen.
